[Zurück]

Grußwort von Bürgermeister Dick zum Jahreswechsel

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!

"Das Leben kann nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden." Zukunft kann man bauen, sie umschreibt die Quintessenz aller Vorsätze, die gemeinhin zum Jahreswechsel gefasst werden, wie auch den Kernpunkt allen politischen Wirkens.

Die Zukunft zu gestalten, unsere Stadt zukunftsfähig zu machen, ihre gegenwärtige Lebensqualität zu sichern und für die kommenden Jahre noch zu verbessern - darauf waren und sind die Anstrengungen von uns allen gerichtet. Von den gewählten Politikerinnen und Politikern ebenso und wie von den Bürgerinnen und Bürgern, die sich für ihr Gemeinwesen engagieren, die investieren und Arbeitsplätze schaffen, die kreative Ideen beisteuern oder künstlerisch tätig sind, die in sozialen Projekten oder in Vereinen mitarbeiten.

Der gute Vorsatz soll auch im kommenden Jahr 2004 unseren Wünsche und vor allem unserem Handeln den Weg weisen. In der Rückschau auf das zu Ende gehende Jahr bestätigt sich, dass wir in diesem Bemühen ein ganzes Stück weiter gekommen sind.

Trotz der schwierigen Finanzsituation, in der sich - neben vielen anderen Kommunen - auch die Stadt Korschenbroich befindet, ist es uns mit der Unterstützung vieler Menschen und Organisationen gelungen, in verschiedenen Aufgabenbereichen begonnene Projekte abzuschließen und neue anzustoßen.

Obwohl der Haushalt für das Jahr aufgrund einer nicht erteilten Genehmigung des Haushaltssicherheitskonzeptes keine Rechtskraft erlangte, konnten Investitions- und Investitionsförderungsmaßnahmen unter anderem in folgenden Bereichen finanziert werden: Verbesserung der EDV-Technik der Schulen, Straßeninstandsetzungen in Kleinenbroich und Scherfhausen sowie Erneuerung der Schwimmbadtechnik des Hallenbades.

Im zu Ende gehenden Jahr haben wir auch planerisch die Weichen für die Zukunft gestellt. Am Matthias-Hoeren-Platz wird ein SB-Warenhaus entstehen, das eine Versorgungslücke schließen soll und das Bild des Ortskerns positiv beeinflussen wird. Mit den Abrissarbeiten hat der Investor in der Zwischenzeit begonnen

Auch der demografischen Entwicklung in unserer Gesellschaft müssen wir Rechnung tragen. So haben wir im Seniorenbereich Rahmenbedingungen dafür geschaffen, dass das Diakonische Werk die Grundsteinlegung eines Altenpflegeheims mit dem Namen "Haus Tabita" auf dem Holzkamp-Gelände in Kleinenbroich feiern konnte. Im Rahmen von Erschließungsarbeiten wurde in diesem Bereich ein Kreisverkehr angelegt und ist dem Bau einer neuen Verbindungsstraße K 35n begonnen worden. Diese Straße erschließt nicht nur das neue Gebiet, sondern entlastet auch die Konrad-Adenauer-Straße. Für "Betreutes Wohnen" baut zurzeit ein privater Investor eine Einrichtung in Glehn. Entsprechende Häuser sind in Korschenbroich und Kleinenbroich in Planung.

2003 konnten wir auch zahlreiche Beispiele tatkräftigen, ehrenamtlichen Engagements erleben, für das ich mich an dieser Stelle noch einmal herzlich bedanken möchte. Beispielhaft möchte ich auch das Engagement des Glehner Schützenvereins anführen, der in Eigenregie die Grünfläche am alten Glehner Rathaus - mit finanzieller Unterstützung der Sparkassenstiftung - umgestaltete. Ich werde im kommenden Jahr den Vorschlag unterstützen, diesen Park in "Schützen-Park" umzubenennen.

Als weiteres Beispiel für ehrenamtliches Engagement ist der Umbau und die Modernisierung des Vereinsheimes des VFB Korschenbroich. Nur durch die Tatkraft vieler Einzelner konnte der Rohbau vor dem Winter fertiggestellt werden.

Ich kann dieses positive Miteinander und die Effektivität des Zusammenspiels von Verwaltung und Freiwilligen in unserer Stadt nur

betonen: Jeder Verein, der in Eigenregie Aufgaben übernimmt und hilft, die Kosten der Kommune zu senken, trägt dazu bei, unsere schöne Stadt zu erhalten und mit Leben zu füllen. Das ist mit ein Grund, weswegen wir auch 2004 an der Unterstützung unserer Vereine festhalten! Die Sparkassenstiftung Korschenbroich ist uns hierfür eine weitere große Hilfe.

Da sich die Bedarfssituation an Kindergartenplätzen geändert hat, musste das Provisorium an der Gustav-Heinemann-Straße geschlossen werden. Und das geschah, ohne die gute Versorgung mit Kindergarten-Plätzen in unserer Stadt zu gefährden! Zu einer Verbesserung der Hortsituation trägt die gemeinsame Unterbringung der beiden Gruppen der Elterninitiative "Budenzauber" bei. Die Baumaßnahme ist vollzogen, so dass die Einrichtung im Frühjahr in die Räume des Gymnasiums einziehen kann.

Wirtschaft und Wohnen - unter diesen Stichworten werden wir uns weiterhin für ein maßvolles Wachstum einsetzen, das sich an der bestehenden Infrastruktur orientiert. Eine Arbeitsgruppe der Verwaltung hat dabei

mittel- bis langfristige Ziele formuliert, um Antworten auf die Herausforderungen der Zukunft zu geben. Interessierte Bürger haben Gelegenheit sich an der Diskussion zu beteiligen. Beispielhaft sei ein konkretes Vorhaben angeführt: das Baugebiet Glehn-Südost, wo bis zu 100 Wohneinheiten entstehen können. Mit der Erschließung kann Mitte nächsten Jahres gerechnet werden. Im Baugebiet Eickener Feld in Kleinenbroich haben Grundstückseigentümer mit einem privaten Erschließungsträger Verträge abgeschlossen. Hier warten wir noch auf entsprechende Aktivitäten.

Als großen Erfolg werte ich dabei die Einrichtung des Factory-Outlet-Centers (FOC) der MEXX Deutschland GmbH im Firmengebäude an der Friedrich-Ebert-Straße. Hiermit wird nicht nur der Wirtschaftsstandort Korschenbroich gestärkt, sondern die Einkaufsmöglichkeiten werden für die Bürgerinnen und Bürger verbessert.

Die Grundwasser-Problematik beschäftigte und betraf Bürgerinnen und Bürger sowie Rat und Verwaltung auch im Jahr 2003. Da nach Gesprächen mit dem NRW-Ministerpräsidenten Steinbrück eine finanzielle Unterstützung des Landes nicht in Aussicht gestellt wurde, ist an eine große hydraulische Lösung aus Kostengründen nicht zu mehr zu denken. Stattdessen wurde eine Patchwork-Lösung angeregt, die unter anderem kleinere hydraulische Lösungen, bautechnische Lösungsangebote und eine Verbesserung des Gewässernetzes vorsieht. An den unterschiedlichen Lösungsmöglichkeiten wird unter Federführung der Staatskanzlei in Arbeitsgruppen derzeit gearbeitet. Die Ergebnisse werden über die Kreisgrundwasserkommission durch den Landrat der Öffentlichkeit mitgeteilt. Hinsichtlich der Sofortmaßnahmen für die Übergangszeit weise ich auf die derzeitigen Spendenaufrufe in Raderbroich, Herrenshoff und Pesch hin. Der Rat der Stadt Korschenbroich hat hierzu beschlossen, die Sofortmaßnahmen durchzuführen, wenn sich die betroffenen Bürger zu 80 Prozent an den finanziellen Kosten beteiligen. So schmerzhaft wie dies für die Betroffenen ist - ohne eine Kostenbeteiligung sind Pumpmaßnahmen in den jeweiligen Ortsteilen nicht durchführbar.

Es ist dringend eine Gemeindefinanzreform notwendig, damit die Pflichtaufgaben, die eine Kommune wie Korschenbroich leistet, auch bezahlbar werden. Die wegweisenden Entscheidungen durch die Politik im Land wie im Bund sind noch nicht gefallen. Die Stadt Korschenbroich erwartet 2004 ein Haushaltsdefizit von insgesamt rund 19 Millionen Euro. Deshalb ist uns erlaubt, nur die notwendigsten und dringendsten Maßnahmen umzusetzen. Mancher Wunsch lässt sich leider nicht kurzfristig erfüllen. Ich bitte hierfür um ihr Verständnis.

Rat und Verwaltung werden sich gemeinsam mit der Bürgerschaft dem Machbaren stellen. Wir werden dabei mit Kreativität und Kompetenz dafür sorgen, dass unsere Stadt weiterhin lebens- und liebenswert bleiben wird. Ganz im Sinne unseres Slogans "Korschenbroich - Hier lässt sich leben".

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen allen, liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, ein besinnliches Weihnachtsfest sowie ein erfolgreiches und friedfertiges neues Jahr,

Ihr

Heinz Josef Dick
Bürgermeister

(Stadt Korschenbroich, Büro für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit; www.korschenbroich.de)

[Zurück]