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Grusswort von Bürgermeister Heinz-Josef Dick zum
Jahreswechsel
Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger!
Unsere Stadt zukunftssicher zu machen, die erreichte Lebensqualität zu bewahren und wenn möglich noch zu verbessern - so lautet im Rückblick wie im Ausblick die Maxime für und in Korschenbroich. Dafür setzen sich Politikerinnen und Politiker, Bürgerinnen und Bürger ein. Es sind Menschen, die investieren, die Arbeitsplätze schaffen, die sich in sozialen Projekten und Vereinen engagieren oder kreative Ideen einbringen, denen unser Dank für ihre Mitarbeit gilt. Und von diesen gibt es viele in unserer Stadt.
Politik und Verwaltung setzten 2004 trotz der schwierigen Finanzlage der Stadt zahlreiche Akzente in Sachen Stadtentwicklung ebenso wie in der Wirtschaftsförderung, für Kinder, Familien und Senioren ebenso wie in Bezug auf die Schaffung von Wohnraum im Umfeld von Einkaufsmöglichkeiten, kulturellen, sportlichen und Bildungsangeboten. Im zu Ende gehenden Jahr sind wir auf diesen und weiteren Gebieten ein gutes Stück vorangekommen. Und auch 2005 werden wir wichtige Projekte vorantreiben und angehen. Denn nur wer Ziele und Zuversicht hat, kann etwas bewegen!
Mit der Eröffnung des "Factory Outlet Centers" der Mexx Deutschland GmbH und der Fertigstellung des Einkaufskomplexes am Matthias-Hoeren-Platz haben wir 2004 zwei große Meilensteine auf dem Weg städtebaulicher und wirtschaftsfördernder Entwicklung erreicht. Das Warenhaus am Matthias-Hoeren-Platz soll dazu beitragen, Kaufkraft in Korschenbroich zu binden und das Angebot zu erweitern. In Verbindung mit der Gestaltung des Matthias-Hoeren-Platzes ist es uns gelungen, den vorgesehenen Zeitplan einzuhalten und die Anliegen der Korschenbroicher Bruderschaften zu berücksichtigen. Diese wiederum haben dazu beigetragen, den Platz mit der Errichtung des Denkmals für den früheren Landrat Matthias Hoeren aufzuwerten. Eines von vielen Beispielen für das gute Zusammenspiel von Stadt und Vereinen!
Dass wir unsere Stadt in Bezug auf Gewerbeansiedlung und Wohnen ansprechend weiterentwickeln, belegen die folgenden Projekte: So schreitet die Entwicklung des Gewerbegebietes Glehn Ost voran, die Bauarbeiten in den künftigen Wohngebieten Eickerender Feld und Glehn Süd-Ost haben begonnen. Hier werden auf etwa 8,8 Hektar Fläche rund 100 Wohnhäuser bzw. auf 6 Hektar Fläche mit ebenfalls 100 Wohneinheiten entstehen. Weitere wohnungsbauliche Planungen richten sich auf die Ortsteile Raderbroich, Steinhausen und das Aluxgelände.
Um die Bevölkerungsentwicklung auch künftig mit den vorhandenen Infrastruktureinrichtungen in Einklang zu bringen, setzen wir uns für ein maßvolles Wachstum ein. Bei der Schaffung von Bauland soll künftig - wie es auch in vielen anderen Kommunen üblich ist - die bisher praktizierte klassische Angebotsplanung aufgegeben werden. Vielmehr sollen nur die Flächen entwickelt werden, für die die Grundstückseigentümer bereit sind, die Stadt am Planungsgewinn teilhaben zu lassen. Dieser ergibt sich aus der Wertsteigerung bei der Umwandlung von Ackerland in Bauland. Die Details zu dem bereits gefassten Grundsatzbeschluss sollen 2005 erarbeitet werden.
In Kleinenbroich verlegen die Kreiswerke Grevenbroich neue Wasserhauptrohrleitungen und Trinkwasser-Hausanschlüsse. Diese Maßnahme umfasst den Austausch asbesthaltiger Rohre und wird in 2005 abgeschlossen sein.
Mit dem Bau der Kreisstraße K 35 N und dem zuführendem Kreisverkehr wird eine Verlagerung des Verkehrs von der Konrad-Adenauer-Straße und damit ein weiterer Schritt zur verkehrlichen Entlastung und mehr Lebensqualität in unseren Wohngebieten erreicht.
Dem künftigen Bedarf an Wohnraum für Senioren wird mit der Fertigstellung des 80 Heimplätze umfassenden Seniorenheims "Haus Tabita" in Kleinenbroich und der Einrichtung für betreutes Wohnen in Glehn Rechnung getragen. Die Bauarbeiten zur Modernisierung des Kreis-altenheimes sind in vollem Gange.
Wenn der Spielraum aufgrund fehlender Finanzmittel eng wird, beschreiten wir innovative Wege, um handlungs- und gestaltungsfähig zu bleiben. So nimmt die Stadt erneut am Landeswettbewerb "Stadt macht Platz - NRW macht Plätze - teil. Ziel ist es, auf diesem Wege Fördermittel des Landes zum Ausbau des Platzes des Arndtplatzes in der Korschenbroicher Ortsmitte zu erhalten. Diese Bewerbung wird unter Federführung des Architekturbüros Rheinflügel Düsseldorf und mit intensiver Beteiligung von Anliegern sowie Vereinen und anderen Institutionen angegangen.
Dem Brandschutz ist - wie in den Jahren zuvor - ein besonderer Stellenwert im Rahmen der baulichen Unterhaltungsmaßnahmen zugekommen. Vorbeugende Maßnahmen sind im Gymnasium und im Hallenbad getroffen worden.
Zwei Themen, die Bürgerschaft, Politik und Verwaltung 2004 zum Teil auch konträr beschäftigt haben, werden wohl auch im kommenden Jahr aktuell bleiben: Das Thema Grundwasser wird seit der Kommunalwahl auf städtischer Ebene im inhaltlich erweiterten Ausschuss für Umwelt, Grundwasser und Energie behandelt. In einer Arbeitsgruppe Grundwasser der Staatskanzlei und sechs Unterarbeitsgruppen wurde 2004 an einer so genannten "Patchwork-Lösung" gearbeitet. Abschlussberichte werden im Frühjahr 2005 erwartet. Seit Mitte 2004 wird eine Grundwasserberatung des Rhein-Kreises Neuss im Technologiezentrum Glehn angeboten. Dabei wird über zu erwartende Grundwasserstände und bautechnische Sanierungsmöglichkeiten informiert. Das Angebot wurde gut angenommen, allerdings geht der Bedarf zurück, so dass die Beratung laut Mitteilung des Rhein-Kreises Neuss zum Jahresende auslaufen wird.
Die Privilegierung von Windkraftanlagen durch Bundesgesetz ist politisch umstritten und führt speziell im Binnenraum zu kontroversen Diskussionen. Durch die Festlegung von Konzentrationszonen hat die Stadt Korschenbroich die rechtlichen Möglichkeiten, eine "Verspargelung" unseres Stadtgebietes zu verhindern, ausgeschöpft. Anträge von interessierten Investoren wurden in den Fachausschüssen geprüft, die notwendigen Ausgleichsflächen in die sogenannten "Suchräume" gelegt und langfristig gesichert.
Ob Freizeit, Sport, Kultur oder Bildung: Zahlreiche Institutionen haben 2004 viel Engagement und Zeit in diese Bereiche investiert und hatten erfreuliche Erfolge. Im gelebten Zusammenspiel der Einrichtungen und zahlreichen Ehrenamtler in unserer Stadt konnten etwa der Korschenbroicher City-Lauf, der Kunstfrühling und die Internationale Orgelwoche erneut veranstaltet werden.
Die herausragendste Brauchtumsveranstaltung war 2004 zweifelsfrei das Bundesschützenfest. Mit einem umfangreichen Programm und einem imposanten Festzug lockte das dreitägige Fest insgesamt rund 40.000 Besucher nach Korschenbroich.
Die Korschenbroicher waren freundliche Gastgeber und haben gezeigt, dass sich Gäste und Bewohner in ihrer Stadt wohl fühlen und - auch im wörtlichen Sinne - etwas auf die Beine stellen können.
Neben zahlreichen gelungenen Veranstaltungen in 2004 können die Standards im Kulturbereich trotz knapper Kassen noch ausgebaut werden: Um das Angebot für junge Menschen in unserer Stadt zu erweitern, soll im kommenden Jahr der "Korschenbroicher Rockmarathon" mit Nachwuchsbands aus der Region den Musikgeschmack der Jugend treffen. Zudem erhalten Schüler und Auszubildende das Kabarett-Abo 2005 erstmals zum Vorzugspreis.
Dass Kultur und ehrenamtliches Engagement in unserer Stadt eng verknüpft sind und erstere ohne letzteres gar nicht dem Maße möglich wäre, zeigt etwa der momentan laufende Umbau des Heimatmuseums "Alter Bahnhof" Korschenbroich zum "Kulturbahnhof". In Zusammenarbeit von Rheinischem Museumsamt , Heimatverein und Stadt wird das Museum umgestaltet und erweitert. Die Wiedereröffnung ist 2005 vorgesehen.
Veränderungen begleiten uns in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens, so auch in der Schule: Für das Projekt "Offene Ganztagsschule im Primarbereich" liegen bereits von allen Grundschulen in Korschenbroich pädagogische Konzepte vor, die um entsprechende Raumplanungen durch Schulverwaltungsamt und Gebäudemanagement ergänzt zügig umgesetzt werden können. Als erste Grundschule wird die Katholische Grundschule Herrenshoff ab dem Schuljahr 2005/2006 mit der offenen Ganztagsschule beginnen.
2004 ist der Kinderhort Budenzauber e. V. mit zwei Gruppen in Räume des Gymnasiums Korschenbroich eingezogen. Herauszustellen sind dabei zwei Faktoren: Zum einen ist dies der ehrenamtliche Einsatz der Eltern bei der Verwirklichung von Betreuungsangeboten für ihre Kinder. Zum anderen ist es die zukunftsweisende Komponente, die der Ansiedlung des Hortes in der Schule vor dem Hintergrund des aktuellen Konzeptes der Landesregierung zur "Offenen Ganztagsschule" zukommt.
Die Andreas Grundschule hat bereits im laufenden Schuljahr 2004/2005 als erste vor Ort eine jahrgangsübergreifende Eingangsklasse eingerichtet. Der Betrieb des Schulkindergartens in Herrenshoff wurde zugunsten individueller Integrations- und Fördermodelle eingestellt.
Mit dem "Pakt für den Sport" haben Stadtsportverband und Verwaltung die Weichen für die Zukunft unserer sportlichen Stadt gestellt. Aufgaben der kommenden Jahre werden gemeinsam festgelegt und im Hinblick auf die Weiterentwicklung einer sportgerechten Stadt zielgerichtet umgesetzt.
Abschließend möchte ich Ihnen, verehrte Bürgerinnen und Bürger, meinen Dank aussprechen für die durchaus auch kritische Begleitung unseres Planens und Handelns sowie für das Vertrauen, das Sie in Rat und Verwaltung unserer Stadt setzen. Danken möchte ich auch all jenen, die mit beispiellosem persönlichen Einsatz in Kirchen, Schulen, Vereinen und anderen Organisationen ehrenamtlich für die Fortentwicklung unserer Stadt und ihrer Bürger und vor allem auch für ein menschliches Miteinander arbeiten. Nur mit allen Beteiligten war es möglich, das Jahr 2004 erfolgreich für unsere Stadt und ihre Bürgerschaft zu gestalten. Nur mit Ihnen wird dies auch 2005 gelingen.
Nach der Betriebsamkeit eines von Aufgaben erfüllten, an- und auch aufregenden Jahres wünsche ich Ihnen allen nun Zeit zur Erholung, zum Nachdenken und Kräfte sammeln. Frohe und gesegnete Weihnachten sowie Zufriedenheit, Glück und Erfolg für das neue Jahr wünscht Ihnen
Ihr
Heinz Josef Dick
(Stadt Korschenbroich, Büro für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit;
www.korschenbroich.de)
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